Isolde Wawrin hat vor allem in den 1980er-Jahren eine große Bekanntheit erlangt. Ihre Malereien sind oft großformatig und besitzen eine starke Farbigkeit; ihre Sujets zeigen Erfahrungen mit Natur, Mythologie und zeitgeschichtliche Ereignisse, oft aus der jüngsten Zeit und aus unserer Zivilisation. Teils sind die Malereien direkt realistisch, teils zerlegt Wawrin die Darstellung und setzt eine zeichenhafte Struktur über sie, die noch an archaische ursprüngliche Ausdrucksformen erinnert. Mit diesem Vokabular entstehen aber auch gänzlich abstrakte Bilder, die ebenfalls eine große Direktheit und Unmittelbarkeit kennzeichnet. Ihre intensive, anschauliche Malerei wendet sich drängenden Problemen unserer Zivilisation zu, sie prangert Rassismus an oder reagiert auf die Ausrottung etwa des Bengalischen Tigers und zielt auf ein Bewusstsein und Respekt gegenüber der Schöpfung.
Mit ihren Zeichnungen und Bildern wurde Isolde Wawrin u.a. 1982 zur documenta in Kassel und zu „Rheingold“, 1985 in Turin eingeladen. Einzelausstellungen fanden u.a. in der Kunsthalle Düsseldorf, im Kunstmuseum Luzern und 1995 im Heidelberger Kunstverein statt. Isolde Wawrin wurde 1949 in Altdorf bei Ettenheim geboren. Sie hat an den Akademien in Karlsruhe (bei H.E. Kalinowski und Markus Lüpertz) und Düsseldorf (bei Klaus Rinke) studiert. In Düsseldorf hat sie von 1974 bis 1998 gelebt, unterbrochen von Stipendien (u.a. am PS1 in New York) und Gastprofessuren. Ab 1998 lebt und arbeitet sie wieder in Altdorf, wo sie das Gebäude der ehemaligen Synagoge zu einem Ausstellungsraum umgebaut hat.
Mit dem Katalogschloss die Herbert-Weisenburger-Stiftung an das Programm der Städtischen Galerie in der Fruchthalle an, das sich der „Kunst in Baden nach 1945“ widmet. Der Katalog mit 70 Seiten, liefert in üwg. farbigen Abbildungen einen Überblick über das Gesamtwerk von Isolde Wawrin von seinen Anfängen bis heute.